MiMi-Gesundheitsinitiative Deutschland
Die MiMi-Gesundheitsinitiative Deutschland ist ein Projekt des Ethno-Medizinischen Zentrums e. V. (EMZ), das vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert wird. Die Initiative läuft von September 2017 bis Dezember 2019 und wird an Standorten in zehn Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin/Brandenburg, Hansestadt Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein) umgesetzt. Ihr Ziel ist, gesunde Lebensweisen von Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern und sie zu präventivem Handeln zu motivieren, damit sie die gleichen Gesundheitschancen wie alle Menschen in Deutschland haben.
Schulung und Fortbildung
Dazu identifiziert, schult und aktiviert die Initiative an den jeweiligen Standorten bereits gut integrierte Migranten/innen als interkulturelle Gesundheitsmediatoren/innen. In bundesweit insgesamt 15 Vollschulungen werden ca. 300 interkuturelle MiMi-Gesundheitsmediatoren/innen neu ausgebildet. Vermittelt werden theoretische und didaktische Kenntnisse zur Gesundheitsförderung und Prävention. Zusätzlich werden kontinuierlich Aufbaufortbildungen zur weiteren Vertiefung und zu neuen Themen angeboten. Kernthemen der Ausbildung sind:
- Das deutsche Gesundheitssystem
- Impfschutz
- Frauen- und Müttergesundheit
- Kindergesundheit
Die Auswahl der Schwerpunktthemen orientiert sich dabei auch am lokalen Bedarf an den Standorten.
Gesundheitskampagne mit Informationsveranstaltungen
Die fertig ausgebildeten Mediatoren/innen führen im Rahmen einer Gesundheitskampagne selbstorganisierte muttersprachliche Informationsveranstaltungen für ihre Landsleute durch.
Die wichtigsten Kampagnensprachen sind:
- Arabisch
- Dari
- Englisch
- Farsi
- Französisch
- Kurdisch
- Paschto
- Polnisch
- Russisch
- Spanisch
- Türkisch
Fortbildungen für Fachkräfte
Zusätzlich werden in allen Projektregionen Fortbildungen für Fachkräfte aus dem Sozial- und Gesundheitswesen, Multiplikatoren/innen und Interessierte angeboten. Vermittelt werden Grundlagenwissen zu interkultureller Kompetenz, Beispiele guter Praxis sowie die MiMi-Konzepte und Integrationstechnologie. Diese Maßnahme soll örtliche Netzwerke stärken.
Evaluation und Qualitätssicherung
Die Arbeit an den Standorten in zehn Bundesländern wird von lokalen Standortpartnern organisiert. Um die Unterrichts- und Kampagnenmaterialien kümmert sich das EMZ. Die wissenschaftliche Qualitätssicherung und Evaluation wird durch das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen gewährleistet.
Alle Maßnahmen der MiMi-Gesundheitsinitiative Deutschland werden evaluiert und ihre Qualität wissenschaftlich gesichert. Die verwendeten Materialien werden regelmäßig aktualisiert und durch Fachexperten/innen geprüft. Die Gesundheitsmediatoren/innen erhalten mehrsprachige Unterrichtsmaterialien und Infobroschüren (Wegweiser). Dieses Angebot gewährleistet die Einheitlichkeit von Inhalten, Botschaften und Qualitätsstandards.
Die MiMi-Maßnahmen werden auf die regionalen Bedürfnisse und Ausgangslagen zugeschnitten und gemeinsam mit örtlichen Verantwortungsträgern und Institutionen umgesetzt.
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