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Ethno-Medizinisches Zentrum e. V.2019-10-28T15:05:37+00:00

Das Ethno-Medizinische Zentrum e.V.

Migration. Service. Gesundheit.

Alle Menschen haben, unabhängig von Herkunft, Bildung oder Geschlecht, dieselben Gesundheits-, Bildungs- und Integrationschancen. Um dieses Ziel zu erreichen, forschen, entwickeln und gestalten wir für gesunde Integration, Teilhabe und Mitwirkung. Wir bieten Service für Migranten/innen, Flüchtlinge und Fachkräfte des öffentlichen Sozial- und Gesundheitswesens.

Das Ethno-Medizinische Zentrum e.V. (EMZ) ist ein gemeinnütziger Verein und wurde im Jahr 1989 mit Sitz in Hannover gegründet. An Entwicklung und Aufbau des multidisziplinären Zentrums wirkten Fachkräfte, Experten/innen, Studierende, Wissenschaftler/innen und Personen aus Institutionen öffentlicher Gesundheit sowie der Hochschulwissenschaft, Wohlfahrtsverbände, Privatwirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und von Patientenorganisationen mit.

Ziel war es, die gesundheitliche Versorgung von Migranten/innen und Flüchtlingen zu verbessern, Zugangsbarrieren zu Präventionsangeboten zu senken und gesunde Lebensweisen in Eigenverantwortung zu fördern. Das Zentrum sollte als „Brücke zwischen den Kulturen“ zwischen Menschen verschiedener kultureller Zugehörigkeit und ihren unterschiedlichen Vorstellungen von Körper, Gesundheit und Krankheit vermitteln.

Das Ethno-Medizinische Zentrum trägt mit seinen Konzepten, Projekten und Angeboten zur Integration und Gesundheit, zu Empowerment und Capacity Building sowie zum Aufbau von Selbsthilfestrukturen bei Migranten/innen bei. Es folgt hiermit den Empfehlungen und Grundsätzen der Alma-Ata-Erklärung und der Ottawa-Charta der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und verbessert und unterstützt mit seinem Wirken die Gesundheitsversorgung, Gesundheitserziehung sowie den Erhalt und die Verbesserung der Gesundheit von Migranten/innen und Flüchtlingen.

Durch mehrsprachige Präventionskampagnen, transkulturelle Fortbildungen und den Aufbau von Gesundheitsnetzwerken mit Migranten/innen unterstützt das EMZ gemeinsam mit Institutionen öffentlicher Gesundheit den Zugang zu Angeboten der Gesundheit und Pflege bei Migranten/innen und Flüchtlingen. Zudem werden durch Forschungsaktivitäten, Fortbildungen und Trainings Fachkräfte und Fachdienste des Gesundheitswesens in ihrer kulturellen Handlungskompetenz gestärkt.

Das Ethno-Medizinische Zentrum bietet Migranten/innen und Flüchtlingen muttersprachliche und kultursensible Aufklärungs-, Präventions-, Beratungs- und Dolmetscherdienste sowie mehrsprachige Informationsmedien zu verschiedenen Handlungsfeldern der Gesundheit. Hierzu zählen Wegweiser, Ratgeber, Praxisleitfäden und Informationsmaterialien, unter anderem zu Diabetes, Hepatitis, Impfkompetenz, Frauen- und Kindergesundheit, Sucht- und HIV-prävention, Flüchtlingsgesundheit oder zum Deutschen Gesundheitswesen. Mit den Angeboten des Zentrums werden Migranten/innen unterstützt und motiviert, das Gesundheitswesen bzw. die vorhandenen Versorgungsangebote sinnvoll zu nutzen und geteilte Verantwortung für die eigene und selbstbestimmte Gesundheit einzubringen.

Besonders wirksam ist hierbei das Gesundheitsprogramm „Gesundheit mit Migranten für Migranten“ (MiMi). Dieser mehrfach ausgezeichnete Integrationsansatz zur transkulturellen Gesundheitsförderung findet in zahlreichen EMZ-Projekten, so auch in der vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten „MiMi-Gesundheitsinitiative Deutschland“ Anwendung. Die MiMi-Programmtechnologie wurde in einer Case Study der WHO auf ihre Wirksamkeit untersucht und für die nachhaltige Gesundheitsförderung von Migranten/innen und Flüchtlingen empfohlen.

Das MiMi-Programm wurde aus Ansätzen der sozialen Teilhabe, des Empowerment und der so genannten Peer Education konzipiert und um wesentliche neue Schlüsselelemente weiterentwickelt. MiMi rekrutiert, schult und vernetzt mehrsprachige transkulturelle Gesundheitsmediatoren/innen, die in der Folge in ihren eigenen kulturellen Communities mit Kampagnen über das deutsche Gesundheitssystem, gesundheitliche Herausforderungen und gesunde Lebensweisen informieren. Der Einsatz mehrsprachiger Wegweiser und Informationsmedien, der Aufbau lokaler transkultureller Gesundheitsnetzwerke sowie Evaluation und Wirkungsmessung runden das Konzept ab.

Das Zentrum führte MiMi-Projekte bereits an über 70 Standorten, in zwölf deutschen Bundesländern und in neun europäischen Staaten durch. Hierbei wurden über 3.000 transkulturelle Gesundheitsmediatoren/innen geschult, mehr als 12.000 Informationsveranstaltungen mit 140.000 Migranten/innen und Flüchtlingen realisiert und 800.000 mehrsprachige Wegweiser eingesetzt.

Das Ethno-Medizinische Zentrum hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte als bundesweites und internationales Kompetenz- und Referenzzentrum im Handlungsfeld der Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlingen etabliert. Bisher wurden in zwölf Bundesländern und neun europäischen Staaten Maßnahmen zur Gesundheitsförderung dieser Zielgruppen umgesetzt. Mit Unterstützung der Bundesregierung, von Landesregierungen, Krankenkassen, der Europäischen Union und aus der Gesundheits- und Sozialwirtschaft konnten Netzwerke für Integration und Gesundheit aufgebaut, transkulturelle Gesundheitskompetenz entwickelt und Zugangsbarrieren zu Gesundheit und Pflege vermindert werden.

Projektzentralen

Die Mitarbeiter/innen, Projekte und Angebote des Ethno-Medizinischen Zentrums sind in vier Projektzentren bundesweit verankert. In diesen werden MiMi-Programme für die jeweiligen Regionen und Bundesländer koordiniert sowie weitere Integrationsprojekte entwickelt, verankert und betreut:

  • Bundeszentrale des Ethno-Medizinischen Zentrum e.V. in Hannover (Nord- und Westdeutschland)
  • MiMi Integrationslabor und Projektzentrum Ethno-Medizinisches Zentrum e.V. in Berlin (für Ostdeutschland)
  • MiMi-Delta-Projektzentrum des Ethno-Medizinischen Zentrum e.V. in Mannheim (für Metropolregion Rhein-Neckar)
  • MiMi-Zentrum für Integration Bayern in München (für Süddeutschland)

Vorstand

Prof. Gisela FischerVorstandsvorsitzende: Prof. Dr. med. Gisela Charlotte Fischer
Leiterin i.R. der Abt. Allgemeinmedizin und Medizinsoziologie der Medizinischen Hochschule Hannover; bis 2007 Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen des Bundesministerium für Gesundheit. Gegenwärtig initiiert sie Forschungsforen zum Thema „ExploreAging“.

Gudrun TalasStellvertretende Vorstandsvorsitzende: Gudrun Talas
Unternehmensberaterin im Gesundheitswesen und im Management von Arzt-Praxisgemeinschaften. Mitbegründerin und dienstältestes Vorstandsmitglied.

Ali TürkStellvertretender Vorstandsvorsitzender: Ali Türk
Entwickler transkultureller Servicedienste und Organisationen. Geschäftsführer Institut für transkulturelle Betreuung (Betreuungsverein) e.V., Vorsitzender Ambulante Hilfen für Menschen mit Behinderung e.V. und Vorstand des Arbeitskreises der „Gemeindepsychiatrie Region Hannover“.

Beirat: Fernando Angel Cubillos
Geschäftsführer Transkultureller Pflegedienst Hannover e.V.

Beirat: Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan
Leiter des Instituts für Transkulturelle Gesundheitsforschung an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Lehrdozent, Supervisor, Trainer sowie Gutachter für Gerichte und internationale Organisationen. Gewinner des Geneva Summit for Women Rights 2016.

Beirat: Shahram Jennati Lakeh
Allgemein beeidigter Dolmetscher und Übersetzer; Vorsitzender des Vereins „Migranten für Agenda 21 e.V.

Beirat: Dr. med. Eva Renckly-Senel
Fachärztin für Allgemeinmedizin, tätig als Hausärztin, Zusatzbezeichnungen: Psychotherapie und Sozialmedizin.

Beirat: Dr. med. Andreas Tänzer
Chefarzt der Klinik für forensische Psychiatrie des Klinikums Region Hannover GmbH Wunstorf.

Beirat: Soner Tuna
Dipl.-Psychologe; Systemischer Kinder- und Familientherapeut. Forensisch-psychologischer und ethnopsychologischer Gutachter in Göttingen.

Beirat: Dr. med. Matthias Wienold
Arzt für Allgemeinmedizin und Master of Science in Public Health (MSc); Beratender Arzt bei Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg in Potsdam.

Ehrenmitglied: Dr. rer. hum. biol. Jürgen Collatz
Akademischer Oberrat i.R. der Abt. Medizinsoziologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH); Gründer des Forschungsverbundes Familienmedizin der MHH. . Mitbegründer und ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Ethno-Medizinischen Zentrum e.V.

Ehrenmitglied: Prof. Dr. med. Wieland Machleidt
Direktor i.R. der Abt. Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover; Leiter des Referats für transkulturelle Psychiatrie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde. Ehemaliger Vorstandsvorsitzender des EMZ.

Auszeichnungen

Das Ethno-Medizinische Zentrum e.V. sowie seine Vorstände, Mitglieder und Mitarbeiter/innen sind stolz und dankbar für zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen mit der die erfolgreiche Arbeit ihrer gemeinnützigen Organisation gewürdigt wurde.

2015 erhielt das EMZ den European Health Award als bestes Gesundheitsprojekt in Europa. Die renommierte und bedeutende Ehrung im europäischen Gesundheitswesen würdigte insbesondere die Nachhaltigkeit und Wirksamkeit des MiMi-Programms in Deutschland und Österreich. Geschäftsführer Ramazan Salman erhielt den Siegerpokal für das EMZ auf dem „European Health Forum“ im österreichischen Bad Hofgastein, wo er auch die Glückwünsche des EU-Kommissars für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Herrn Vytenis Andriukaitis, entgegennahm.

Im gleichen Jahr wurde der Geschäftsführer des EMZ auf dem „European Forum Alpbach 2015“ in Österreich als Pionier des Europäischen Gesundheitswesen ausgezeichnet.

2008 wurde das EMZ vom Deutschen Nachhaltigkeitsrat in Berlin als Leuchtturmprojekt für eine Kultur der Nachhaltigkeit prämiert.

2008 wurde Geschäftsführer Ramazan Salman im Beisein von Vorständen des EMZ von der „Schwab Foundation for Social Entrepreneurship“ zum Social Entrepreneur of the Year ernannt, die als sozialunternehmerische Persönlichkeit mit innovativen Ideen zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beiträgt.

2004 erhielten das EMZ und das Gesundheitsamt Stade für das gemeinsame Projekt „Gesundheitliche Prävention durch Impfschutz für Kinder in sozialen Brennpunkten“ den Qualitätspreis der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen (AFÖG) in Düsseldorf.

2001 verlieh die Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) dem EMZ für das „MOM-Projekt“ (muttersprachliche Oralprophylaxe für Migranten/innen) den Prophylaxepreis für Präventivmaßnahmen für die Mundhygiene in Forschung und Praxis.

Weitere Informationen:

Projektteam
Integrationslabor